1 Prozent

Viele, die sich eine Immobilie zugelegt haben, kennen die „1-Prozent-Regel“. Neben Zahlung der monatlichen Zinsen sollte anfangs mindestens 1 Prozent des Darlehens getilgt werden. Diese Regel ist aktuell gefährlich (siehe ausführlich WELT Online vom 19. Juni 2013).

Denn in Verbindung mit den aktuell niedrigen Zinsen, die im Marktschnitt bei 2,37 Prozent liegen, wäre für viele die monatliche Belastung sogar unterhalb der Mietzahlung.

In Zahlen: Bei einem Immobiliendarlehen in Höhe von 200.000 Euro ergibt sich – bei 1 Prozent Tilgung und 2,37 Prozent Zins – eine monatliche Belastung in Höhe von gerade einmal 561,67 Euro. Das ist für viele nicht viel und verleitet so zum Kauf der eigenen vier Wände.

Gefährlich: Nach 10 Jahren beläuft sich die Restschuld wegen des niedrigen Tilgungssatzes immer noch auf 177.455,68 Euro. Tritt dann der durchaus realistische Fall ein, dass bei Prolongation deutlich höhere Zinsen gezahlt werden müssen, kann es schnell sehr eng werden. Steigt der Zins beispielsweise wieder auf 5,28 Prozent (Stand im Jahr 2008), erhöht sich ab da die monatliche Belastung bereits auf 928,68 Euro.

Bleibt: Wer jetzt eine Immobilie erwirbt, sollte sich des Zinsänderungsrisikos bewusst sein. Am besten lässt sich dieses eingrenzen durch eine möglichst lange Zinsfestschreibung, aber auch durch einen möglichst hohen Tilgungsanteil, der spürbar über einem Prozent liegt. Wird beispielsweise anfänglich nicht mit einem, sondern mit drei Prozent getilgt, steigt zwar die monatliche Rate von 561,67 auf 895 Euro. Nach 10 Jahren stehen dann aber nur noch 132.368,39 Euro Restdarlehen zu Buche.