Immobilienblase

Mit Blick auf Inflationsängste, Sorge um den Euro und extrem niedrige Zinsen investieren derzeit sehr viele Deutsche in Immobilien - selbst genutzt oder als Kapitalanlage.

Konsequenz: Die Immobilienpreise in den 1A-Lagen haben sehr kräftig angezogen.

Stellt sich die Frage, ob auch in Deutschland – so wie z.B. in den USA vor einigen Jahren oder ganz aktuell in Spanien – das Platzen einer Immobilienblase mit unzähligen Zwangsversteigerungen und privaten Insolvenzen droht.

Nein – zu diesem Ergebnis kommt die Süddeutsche Zeitung in ihrer Ausgabe vom 11. August 2012.

Aus mehreren Gründen: Die Banken in Deutschland vergeben Immobiliendarlehen nur in ganz seltenen Fällen ohne den Nachweis angemessenen Eigenkapitals. Das Immobilienangebot wurde nicht – wie z.B. in Spanien – weit über das notwendige Maß hinaus ausgeweitet. Die vereinbarten Zinssätze sind meist nicht variabel sondern für zehn oder mehr Jahre konstant und damit für den Kreditnehmer langfristig kalkulierbar. Und es gibt in Deutschland für den Immobilienerwerb bzw. für den Bau von Immobilien keine nennenswerten staatlichen Förderprogramme, die eine Fehlsteuerung bewirken könnten.

Gute Argumente. Dennoch: Die „Flucht“ in Immobilien ist auch in Deutschland unverkennbar, mit den zugehörigen Preissteigerungen. Wer also zu einem späteren Zeitpunkt auf die Veräußerung der Immobilie angewiesen ist, z.B. zur Finanzierung des eigenen Ruhestandes, sollte sich der Risiken bewusst sein und die Investition in andere Anlageformen zumindest abwägen.